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PlentyONE
Fehlkonfigurationen in PlentyONE: Fünf häufige Fehler mit hohem Risiko
Jetzt lesen und erfahren, wie du mit einem sauberen Setup das Maximum aus PlentyONE herausholst.

Valentin Hauß

June 2, 2025

Komplexität richtig managen

PlentyONE zählt zu den leistungsstärksten Systemen im Multichannel-Commerce. Doch die Komplexität der Plattform erfordert eine durchdachte Einrichtung. In vielen Unternehmen liegt der Fokus zunächst auf operativer Geschwindigkeit: Listings schnell live bringen, erste Umsätze generieren.

Was anfangs funktioniert, wird im weiteren Verlauf jedoch oft zum strukturellen Risiko – insbesondere, wenn Standards fehlen und Prozesse nicht sauber abgebildet sind.

Fünf wiederkehrende Konfigurationsfehler beeinträchtigen in vielen PlentyONE-Systemen die Effizienz – und verursachen messbare operative Mehrkosten.

1. Unstrukturierte Stammdaten: Kein Überblick, keine Kontrolle

Fehlende Datenstandards und doppelte Artikelstammsätze führen dazu, dass selbst intern nicht mehr klar ist, welche Produkte aktuell aktiv sind.

Ein solches Datenchaos erschwert nicht nur das Reporting – es birgt operative Risiken bis hin zur fehlerhaften Ausspielung auf Marktplätzen.

2. Rollensystem ohne Sicherheitslogik: Jeder hat Admin-Rechte

In den meisten PlentyONE-Systemen fehlt ein differenziertes Rollenkonzept – häufig verfügen sämtliche Nutzer:innen über uneingeschränkte Administrator-Rechte.

Was in der Anfangsphase als pragmatische Lösung erscheint, wird mit zunehmender Systemkomplexität zum Risikofaktor: Kontrolle, Nachvollziehbarkeit und Verantwortlichkeiten bleiben unklar.

Ein strukturiertes Rollen- und Rechtemanagement ist daher unverzichtbar – sowohl für die Datensicherheit als auch zur Einhaltung von Compliance-Anforderungen.

3. OSS-Verfahren nicht aktiviert: Steuerliche Risiken beim EU-Verkauf

Im grenzüberschreitenden E-Commerce ist die korrekte Abbildung des One-Stop-Shop-Verfahrens (OSS) essenziell.

Fehlt die entsprechende Konfiguration in PlentyONE, werden für EU-Lieferungen oftmals falsche Mehrwertsteuersätze berechnet.

4. Fehlerhafte PAN-EU-Konfiguration: Versandursprung nicht erkennbar

Bei der Nutzung des PAN-EU-Fulfillments durch Amazon ist eine korrekte Lagerzuordnung unerlässlich.

Fehlt diese Zuordnung in PlentyONE oder ist sie fehlerhaft konfiguriert, kann der Versandursprung nicht eindeutig ermittelt werden – was zu falschen Rechnungen und steuerlicher Inkonsistenz führt.

5. Potenziale ungenutzt: Automatisierungen bleiben aus

Trotz des großen Funktionsumfangs von PlentyONE werden Automatisierungen in vielen Systemen nur unzureichend genutzt.

Produktaktivierungen erfolgen manuell, Prozessketten sind fragmentiert, und zentrale Steuerungsmechanismen bleiben ungenutzt. Die Folge: operative Ressourcen werden gebunden, Effizienzpotenziale nicht ausgeschöpft und Skalierungsmöglichkeiten unnötig limitiert.

Fazit: Systematische Einrichtung statt operatives Improvisieren

PlentyONE ist kein Selbstläufer. Erst eine strukturierte Systemkonfiguration, hohe Datenqualität und die gezielte Nutzung vorhandener Funktionen schaffen die Grundlage für eine skalierbare Multichannel-Infrastruktur.

Fehlkonfigurationen sind dabei keine Bagatellen – sie wirken sich unmittelbar auf Effizienz, Sicherheit und Kostenstruktur aus. Wer operativ improvisiert, riskiert strukturelle Ineffizienz und vermeidbare finanzielle Belastungen.

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