
Datenqualität als strategischer Erfolgsfaktor
Im digitalen Handel fließen erhebliche Investitionen in neue Systeme, Schnittstellen und Vertriebskanäle. Dennoch bleibt es für viele Unternehmen herausfordernd, das Geschäft über mehrere Plattformen hinweg effizient zu skalieren.
Ein häufig übersehener Engpass: die Qualität der Produktstammdaten.
Viele Handelsunternehmen – ob im B2B- oder B2C-Bereich – arbeiten mit uneinheitlichen, veralteten oder unvollständigen Produktinformationen. Dabei ist die Datenqualität im E-Commerce längst kein optionales Thema mehr, sondern die zentrale Voraussetzung für skalierbare Multichannel-Strategien, zuverlässige Automatisierungen und konsistente Kundenerlebnisse.
Die Bremse im Produktdatenmanagement
Solange Prozesse manuell kompensiert werden können, wird das Datenproblem von vielen Unternehmen toleriert. Doch mit dem Ausbau des Marktplatzgeschäftes, bei Systemintegrationen oder der Einführung automatisierter Prozesse wird deutlich: Ohne saubere und skalierbare Datenstrukturen stoßen selbst die leistungsfähigsten technischen Lösungen an ihre Grenzen.
Hinzu kommt: Je länger mit struktureller Bereinigung gewartet wird, desto größer wird der Aufwand – und desto gravierender die Auswirkungen.
Typische Folgen unzureichenden Produktdatenmanagements:
- Hoher Zeitaufwand und Kosten durch manuelle Nachbearbeitung
- Verzögerte Produktveröffentlichungen auf neuen Verkaufskanälen
- Medienbrüche und redundante Datenhaltung
- Inkompatibilität mit marktplatzspezifischen Anforderungen
- Inkonsistente Darstellung von Produktinformationen auf unterschiedlichen Plattformen
Stammdaten optimieren heißt: Zukunft sichern
Um Skalierungsfähigkeit und Automatisierungspotenzial im E-Commerce zu realisieren, ist ein systematisches Produktdatenmanagement unerlässlich.
Drei zentrale Maßnahmen bilden das Fundament für nachhaltiges Wachstum:
- Bereinigung und Standardisierung der Produktstammdaten
Dubletten müssen entfernt, Attributwerte vereinheitlicht und Pflichtfelder vollständig gepflegt werden. Nur konsistente Daten ermöglichen eine zuverlässige Ausspielung über alle Kanäle hinweg.
- Skalierbare Datenstrukturen etablieren
Taxonomien, Attributsets und Kategorielogiken sollten so definiert werden, dass sie logisch aufgebaut und auf künftige Anforderungen erweiterbar sind. Eine durchdachte Datenstruktur ist Voraussetzung für effiziente Prozesse und reibungslose Schnittstellenanbindungen.
- Einführung eines zentralen PIM-Systems
Ein Product Information Management System (PIM) schafft die zentrale Instanz für alle produktbezogenen Informationen. Moderne PIM-Systeme ermöglichen nicht nur konsistente Datenpflege, sondern auch die Umsetzung kanalspezifischer Anforderungen – ohne redundante Datensätze. So entsteht die nötige Flexibilität für den Multichannel-Vertrieb.
Ohne Datenstrategie kein Marktplatzerfolg
Wer ohne eine durchdachte Datenstrategie in Marktplätze investiert, riskiert Umsatzverluste und ineffiziente Betriebsabläufe.
Unternehmen, die frühzeitig in eine saubere, zentrale Datenbasis investieren, schaffen sich nachhaltige strukturelle Vorteile – technologisch, organisatorisch und prozessual.