
Viele E-Commerce-Unternehmen investieren gezielt in den Ausbau ihrer Marktplatzstrategie – und setzen dabei auf spezialisierte Systeme wie PlentyONE, JTL oder Xentral. Doch in der Praxis zeigt sich: Viele dieser Systemlandschaften sind historisch gewachsen, unstrukturiert eingerichtet und technisch nur unzureichend konfiguriert. Das bremst nicht nur das Wachstum, sondern birgt langfristig erhebliche Risiken für Skalierbarkeit, Datenqualität und Prozesssicherheit.
Typische Warnsignale: Wann unmittelbarer Handlungsbedarf besteht
In der Praxis zeigen sich wiederkehrende Muster, die auf strukturelle Schwächen hinweisen.
Wer folgende Symptome im eigenen System erkennt, sollte aktiv werden:
Manuelle oder nur teilautomatisierte Prozesse
Viele Abläufe erfordern tägliche manuelle Eingriffe – trotz verfügbarer Automatisierungsfunktionen im System.
Medienbrüche und manuelle Zwischenschritte
Informationen müssen händisch zwischen Systemen übertragen werden, was zu Fehlern und Verzögerungen führt.
Inkonsistente Abläufe und fehlende Standards
Produktdaten, Workflows und Rechteverteilungen folgen keiner einheitlichen Logik – Skalierbarkeit ist kaum möglich.
Unzuverlässige oder fehleranfällige Schnittstellen
Der Datenaustausch zwischen Systemen ist instabil, bricht regelmäßig ab oder überträgt fehlerhafte Informationen – mit direkten Auswirkungen auf Prozesse, Bestellungen oder Rechnungsstellung.
Praxisbeispiel:
Eine Amazon-Schnittstelle wurde technisch angebunden – doch operative Effizienz bleibt aus. Zwei Mitarbeitende müssen täglich fünf manuelle Schritte durchlaufen, um Produkte zu aktualisieren und Aufträge korrekt im System zu erfassen.
Die Folge: hoher Zeitaufwand, erhöhte Fehleranfälligkeit und Frustration im Tagesgeschäft.
Skalierung scheitert oft an der Systembasis
Viele System-Setups erscheinen in der Anfangsphase funktional – insbesondere dann, wenn Prozesse mit pragmatischen Lösungen überbrückt werden. Doch mit zunehmender Marktplatzanzahl, wachsendem Produktsortiment oder internationaler Expansion steigen nicht nur die Anforderungen, sondern auch das Risiko schwerwiegender Fehler.
Je größer das Volumen, desto größer der Schaden, wenn Prozesse versagen.
Ohne standardisierte Abläufe, automatisierte Workflows und eine klar strukturierte Systemarchitektur wird jede neue Plattform zur operativen Belastung – statt zum Hebel für Wachstum.
Flickwerk kostet langfristig mehr als Struktur
Oft wird versucht, akute Probleme kurzfristig zu lösen – durch Workarounds, zusätzliche Tools oder „schnelle“ Anpassungen. Dabei wird das eigentliche Problem übersehen: Die Schwächen liegen meist tief im System verankert. Ein nachhaltiger Betrieb ist nur durch eine strategische Neuausrichtung möglich
Die Empfehlung:
Systematisch analysieren: Wo liegen Engpässe, manuelle Abhängigkeiten oder technische Schwächen?
Ziele und Anforderungen definieren: Welche Prozesse sollen automatisiert, welche Kanäle angebunden werden?
Das System von Grund auf neu strukturieren: Mit einem sauberen Setup, das auf Skalierung ausgelegt ist.
Das bedeutet Aufwand – in Zeit, Ressourcen und Budget. Aber es schafft die Grundlage für nachhaltiges Wachstum, weniger Abhängigkeiten und skalierbare Prozesse.
Fazit: Skalierbarkeit beginnt mit Struktur
ERP- und Multichannel-Lösungen wie PlentyONE, Xentral oder JTL bieten umfangreiche Funktionen – aber ihr volles Potenzial entfalten sie nur dann, wenn die Konfiguration strukturiert, durchdacht und eng an den tatsächlichen Geschäftsprozessen ausgerichtet ist.